Wie auch schon bei den Gesundheitstagen in Linz und Bad Leonfelden, wurden beim Gesundheitstag in Eferding, der von der Gesunden Gemeinde unterstützt wurde, die Verletzungen der Seele zum Thema gemacht.
Besonders beeindruckend im Rahmen der Veranstaltung am 4. November, war wiederum die Geschichte einer persönlich Betroffenen. Mit viel Mut erzählte sie von ihren selbst erlebten Traumata, wie sie sich auf ihr Leben und ihre Persönlichkeit ausgewirkt haben und wie sie es geschafft hat, damit umzugehen. Sie habe selbst lange nicht erkannt, dass sie traumatisiert sei – aber sie habe sich ein Leben lang unsicher, zu wenig wert gefühlt. Die Klientin von EXIT-sozial hat sich in der Beratungsstelle in Eferding Hilfe gesucht und konnte dort ihre Leiden aufarbeiten. „Es ist enorm wichtig, sich professionelle Hilfe zu suchen. Die Symptome eines Traumas sind etwas sehr natürliches, aber durch das Hinauszögern einer Behandlung, können sie chronisch werden und alles im Leben beeinflussen!“, appellierte sie an die ZuhörerInnen.
Ursula Ecker, Koordinatorin der Krisenintervention beim Roten Kreuz, berichtete aus ihrer Erfahrung im Umgang mit traumatisierten Menschen. Die Vorgangsweise, wie man jemanden hilft, sei immer unterschiedlich – eines ist aber allen gemeinsam: „Man muss einfach nur da sein für den anderen. Das ist in den ersten Momenten nach einem traumatisierenden Erlebnis definitiv das Wichtigste!“
Abgerundet wurde der Gesundheitstag durch drei Fachvorträge von EXIT-sozial-Mitarbeiterinnen – die zwei Eferdinger ReferentInnen – Thomas Baschinger und Eva Großmann – haben den ZuhörerInnen zum Schluss noch etwas ganz wichtiges mitgegeben: „Wir wünschen euch allen heute Abend viele Federn. Damit sind Eigenschaften und Erlebnisse gemeint, die schwere Erfahrungen, Stück für Stück, leichter machen! Denn alles tragische, was einem im Leben passiert, kann durch gute Erfahrungen und gute Erlebnisse schrittweise leichter und besser verarbeitet werden!“
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