Was kann ein einziger Oktopus bei einem frühgeborenen Baby als auch bei einem Neugeborenen mit einer intensivpflichtigen Erkrankung derart großartiges bewirken?
Laut Mitarbeiter*innen der Neonatologie haben die ganz kleinen Patient*innen schon sehr gut ausgebildete Greifreflexe und nicht immer sind Kabel, Schläuche und Sonden, die beim Überleben helfen, vor ihnen sicher. Exakt hierbei schafft der Oktopus mit seinen Tentakeln Abhilfe, an dem sich die kleinen Händchen gut festhalten können.
Zwei Drittel der behandlungspflichtigen Neugeborenen sind Frühgeburten unter der 37. Schwangerschaftswoche. Davon haben an die 100 Babys pro Jahr unter 1500 Gramm Geburtsgewicht.
Was kann das Gefühl „gebraucht zu werden“ bei einem Menschen in einer langanhaltenden lebensmüden Phase bewirken?
Das Franco Basaglia Haus ist eine psychiatrische Vor- und Nachsorgeeinrichtung von EXIT-sozial. Eine ehemalige Bewohnerin begann in jener Zeit Oktopoden zu häkeln, als ihr deren essentieller Zweck zugetragen wurde. Gedanken wie, „Ich werde gebraucht. Ich kann diese Babys mit meinem Werk unterstützen.“, helfen ihr in suizidalen Phasen immer wieder, sich zu stabilisieren. In den letzten zwei Jahren entstanden in ihren flinken Fingern an die 200 Oktopoden.
Mitarbeiter*innen der Neonatologie-Stationen nahmen bereits zum zweiten Mal und mit großer Freude die Oktopoden von Andreas Haider (Mitarbeiter des Franco Basaglia Hauses und Initiator in dieser Sache) in Empfang. Sie sind erneut auf die Reaktion der Frühchen gespannt.