Online Kampagne: Weniger geht nicht!

Einsparen hat Konsequenzen!

Mit der online Kampagne: http://www.wenigergehtnicht.at weisen in Oberösterreich die Träger von diversen Sozialleistungen darauf hin, das Einsparen Konsequenzen hat.

Wollen wir wirklich an der Menschenwürde sparen?

Und das als eines der wohlhabendsten Länder der Welt?

Noch dazu nach einem Jahr mit guter Wirtschaftskonjunktur?

Im Moment bläst Menschen, die soziale Hilfestellungen benötigen, ein eisiger Wind entgegen. Zwar klingen Kostenreduktion, Einsparen und Nulldefizit vielleicht im ersten Moment gut. Doch im zweiten Moment sollte man sich fragen, aus welche Kosten hier eingespart wird?

Bereits 2015 haben die oberösterreichischen Sozialunternehmen mit viel Bauchweh einem 25-Millionen-Euro-Sparpaket zugestimmt. Die neuerlichen Budgetreduktionen sollen innerhalb kürzester Zeit umgesetzt werden, konkret ab 1. Jänner 2018.

Soziale Angebote sind grundsätzlich für das Funktionieren unserer Gesellschaft unersetzlich. Ihr Wegfallen wird vielschichtige Konsequenzen haben. Sie wirken unmittelbar positiv bei Menschen, die auf soziale Leistungen angewiesen sind und ermöglichen Menschenwürde, Teilhabe und Inklusion. Doch nicht nur den Betroffenen selbst, auch den Angehörigen wird geholfen. Denn es ermöglicht ihnen, einer bezahlten Arbeit nachzugehen, weil Pflege- und Betreuungsarbeiten an ihrer Stelle übernommen werden. Davon profitiert auch die Wirtschaft, da dadurch mehr fähige Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.

Und Hand aufs Herz, niemand von uns kann in die Zukunft blicken. Es ist unmöglich zu garantieren selbst nicht einmal betroffen zu sein. Sei es durch Unfälle, Krankheiten oder eine Krise. Jede/n kann es treffen. Dann wenn man auf die unterstützenden Angebote angewiesen ist, ist man froh darüber, dass es sie gibt.

Ebenso wenig ist es gut durchdacht, die steigende Zahl von Menschen mit psychischen Erkrankungen zu ignorieren – ein großer Teil davon benötigt ebenfalls intensive Begleitung, um das Leben zu meistern. Schon jetzt sind die Folgen der ersten Kürzungen, die im Jahr 2015 beschlossen wurden, deutlich spürbar. Durch den geringeren Personaleinsatz ist es zum Teil nicht mehr möglich, Personen, die vor einer Krise stehen, so zu begleiten, dass diese nicht eskaliert. Die Folgen sind vermehrte Einweisungen in psychiatrische Krankenhäuser. Der Aufnahmedruck in den psychiatrischen Krankenhäusern wird stärker – die Kosten werden damit nur verlagert.

Wir appellieren an alle politischen EntscheidungsträgerInnen, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein und gemeinsam Lösungen zu finden. Wir erwarten uns als verlässlicher Vertragspartner des Landes OÖ Vertragstreue und stehen seit jeher für Gespräche zur Lösung der Debatte über das Sozialbudget gerne zur Verfügung.

 

IVS und Sozialplattform fordern:

  1. Die Einhaltung der bestehenden Vereinbarung zum 25-Millionen-Sparpaket vom 12. Juni 2015
  2. Vertragstreue, was bestehende Leistungsverträge betrifft
  3. Einheitliche und nachvollziehbare Zahlen betreffend das Sozialbudget 2018
  4. Dass die Ergebnisse aus dem Projekt Sozialressort 2021+ evaluiert und nicht ohne weitere Gespräche mit den Trägern von IVS und Sozialplattform umgesetzt werden
  5. Einen Dialog mit den Politikerinnen und Politikern auf Augenhöhe mit dem Ziel einer modernen und zukunftsorientierten psychosozialen- und Behindertenarbeit in OÖ

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