„Ich bin jetzt eine afrikanische Österreicherin und das ist gut so!“

Das Betreuungsteam vom Wohnhof Katzbach freut sich sehr über die Verleihung der Staatsbürgerschaft an unsere Bewohnerin Nasra. Wie sie auch selbst berichtet, wird sie seit 10 Jahren im Wohnhof betreut und wir können gemeinsam auf eine erfolgreiche Integrationsgeschichte blicken!
Nasra ist eine allseits bekannte Frau bei EXIT-sozial, sei es durch ihre Tätigkeit bei EXIT-sozial AKTIV, als Köchin von afrikanischen Gerichten wie Sambusa oder als Gastgeberin bei diversen Festen.
Die langersehnte Staatsbürgerschaft wurde natürlich ebenfalls mit vielen Gästen gefeiert, die sich nicht scheuten zu Kaffee und Torte die österreichische und die somalische Hymne zu singen. Es ist sehr bewundernswert mit wie viel Ausdauer und Geduld Nasra viele bürokratische Hürde gemeistert hat und wie hart sie im letzten Jahr gearbeitet hat, um das nötige Geld zu sparen. Wir gratulieren!
(Im Namen aller MitarbeiterInnen des Wohnhof Katzbachs: Andrea Ilsinger, Teamleitung)

Diese Nachricht freut uns natürlich alle bei EXIT-sozial und nachdem die Geschichte von Nasra eine sehr spannende und interessante ist, hat sie uns für die Website ein kurzes Interview gegeben.

EXIT-sozial: Erzähl unseren Website-BesucherInnen doch bitte einmal, wer du bist und woher du kommst.
Nasra: Ich bin Nasra und komme aus Somalia. Geboren bin ich 1966 in Mogadischu.

Wann bist du nach Österreich gekommen?
Ich bin seit Juli 2005 in Österreich. Ich habe bereits 1986 in Italien gelebt, musste aber nach acht Jahren krankheitsbedingt zurück nach Somalia. Dazwischen war ich für 1,5 Jahre in Pakistan.

Du hast jetzt die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten – wie fühlt sich das für dich an?
Ich freue mich sehr eine österreichische Staatsbürgerin zu sein. Im Juli werde ich nach London reisen, dort treffe ich mich mit meiner Familie, die auf der ganzen Welt verstreut lebt, um mit ihnen gemeinsam zu feiern.

Wie war der Weg dorthin, zur Staatsbürgerschaft – was musstest du dafür alles tun?
Es gab viel zu tun, ich habe vier Deutschkurse besucht, arbeite bis heute bei EXIT-sozial AKTIV und musste eine Bestätigung von meinem Psychiater vorlegen. Meine BetreuerInnen haben mich bei den organisatorischen Dingen unterstützt. Außerdem musste ich viel Geld sparen und lange warten.

Möchtest du uns ein wenig über deine Zeit bei EXIT-sozial erzählen?
Ich bin 2006 im Wohnhof eingezogen, meine erste Betreuerin war Elisabeth Rosenmayr, sie ist heute Geschäftsführerin von EXIT-Sozial. Ich habe fast kein Deutsch gesprochen und musste ein Wörterbuch verwenden. Langsam hat sich mein Deutsch gebessert. Ich habe auch für ein paar Jahre in der Außen-WG in der Rudolfstraße gewohnt. Wegen einer Krise bin ich wieder in den Wohnhof gezogen. Hier geht es mir sehr gut und ich wohne gerne hier. Vielleicht möchte ich später einmal in eine eigene Wohnung ziehen.

Was bedeutet Österreicherin sein für dich?
Ich bin jetzt eine afrikanische Österreicherin und das ist gut so.