„Menschen zu unterstützen, die aus Krieg und Lebensgefahr fliehen mussten, häufig traumatisiert oder völlig erschöpft sind, aber auch in Konflikte und andere schwierige Situationen geraten, – alles das kann für die Helferinnen und Helfer zu großen seelischen Belastungen führen“, berichtet Sandra Raffetseder, Krisenhelferin bei EXIT-sozial.
Damit das keine negativen Folgen für die psychische Gesundheit hat, hat jetzt der Krisendienst von EXIT-sozial die Flüchtlingshilfe-Organisationen Caritas OÖ, Volkshilfe OÖ und den Samariterbund informiert, dass freiwillige und professionelle Helferinnen und Helfer unter 0732 719 719 rund um die Uhr Hilfe finden können, etwa durch entlastende Gespräche, berichtet Elisabeth Rosenmayr, fachliche Geschäftsführerin von EXIT-sozial.
Wenn etwa die Helfenden in Flüchtlingsheimen oder am Bahnhof die Anzeichen einer „akuten Belastungsreaktion“ bei sich erkennen, ist es ratsam, sich rasch professionelle Hilfe zu holen, um so Überlastungen zu vermeiden. „Mit Einzelgesprächen und bei Bedarf auch in Gruppennachbesprechungen kann die Verarbeitung der belastenden Erlebnisse erleichtert werden“, erklärt Raffetseder.
Und betont, dass „eine akute Belastungsreaktion an sich eine normale Reaktionen von Körper und Psyche auf ein außergewöhnliches Ereignis ist.“ Wenn etwa ungewollt Erinnerungen an ein schreckliches Ereignis immer wieder auftauchen, mehr Ängste als gewohnt auftreten oder mehr Alkohol als üblich genommen wird, wenn sich Menschen zurückziehen oder ungewöhnlich aggressiv werden oder an Schlafstörungen zu leiden beginnen, dann sind das Anzeichen einer akuten Belastungsreaktion.
Diese „akute Belastungsreaktion“ kann unmittelbar nach einem schwierigen Einsatz oder einem erschreckenden Erlebnis auftreten und klingt normalerweise nach drei bis vier Tagen wieder ab. In diesem Fall kann eine „Nachbesprechung“ des Erlebten bei der Verarbeitung helfen. Dauern die Symptome hingegen länger an, dann ist rasch zu handeln, um eine mögliche „Chronifizierung“ zu vermeiden.
Melden können sich die HelferInnen entweder direkt bei der jeweiligen Einsatzleitung oder, und das gilt besonders für alle privaten HelferInnen, direkt beim Krisendienst unter 0 732 719 719. Hier sind rund um die Uhr die KrisenhelferInnen erreichbar. (go)