Oder, wie Sie Anforderungen und Herausforderungen, Beruf und Privatleben gut vereinbaren können. Passend zu unseren Vorsätzen für das neue Jahr hier eine Auflistung aus den „Salzburger Nachrichten“, gekürzt und zum raschen Nachlesen.
Nehmen Sie Ihren Arbeitsplatz unter die Lupe und machen Sie ausfindig, was Burnout fördert. Passen die Art der Arbeit, der Umfang, das Arbeitstempo und die Arbeitsanforderungen zu mir? Ist meine Arbeit zu viel und zu komplex und kommen häufig unerwartete Unterbrechungen dazu? Wichtig ist, dass gute Arbeit gesehen und belohnt wird. Neben einer angemessenen Bezahlung wünschen sich Menschen, dass ihre Arbeit gesehen wird sowie Anerkennung und Wertschätzung zum Ausdruck kommen.
Spüren Sie Gemeinschaft und Fairness? Im Idealfall erleben Sie eine offene, ehrliche Kommunikation, spüren wechselseitige Verlässlichkeit und übernehmen gerne Ihren Part im Gesamtgefüge des Unternehmens. Optimal ist, wenn Auszeichnungen, Beförderungen, disziplinäre Maßnahmen und Entlohnungssysteme transparent sind. Auch Achten und Verstehen unterschiedlicher Fähigkeiten und Werdegänge sind zieldienlich.
Muss sich etwas ändern, bereiten Sie am besten gleich ein Gespräch mit Ihren Vorgesetzten vor. Wenn Sie durch Ihre Analyse zum Schluss kommen, dass Ihr Arbeitsplatz ungesund ist, dann prüfen Sie Ihre Optionen, auch einen „Plan B“. Das macht unabhängiger, zeigt neue und andere Wege auf und stärkt Ihre Verhandlungsposition.
Schaffen Sie Möglichkeiten im Alltag, Tempo rauszunehmen, Pausen einzulegen und Ihre Aufmerksamkeit nach innen zu richten, um sich selbst wieder zu spüren und die eigenen Bedürfnisse zu erkennen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten: Atemübungen, Reflexionsspaziergang oder einfach dasitzen und in die Luft schauen.
Schaffen Sie Klarheit in Ihren Rollen. Wie definieren Sie für sich diese Rollen positiv? Was möchten andere von Ihnen? Finden Sie Widersprüche und überhöhte Erwartungen heraus. Stimmt die Verteilung von Zeit, Kraft und Aufmerksamkeit? Übernehmen Sie zu viele Aufgaben und Verantwortlichkeiten? Stichwort: Überverantwortung, Überloyalität. Streichen Sie das „Über“. Dann bleiben Verantwortung und Loyalität. Das reicht.
Wie gehen Sie mit Ihrer Energie um? Idealerweise stimmt die Bilanz auf mehreren Ebenen. Auf der Ebene des Körpers, des Gefühls, des Verstandes, der Seele. Nahrung brauchen wir auf allen Ebenen, eine kann die andere nicht kompensieren: Es funktioniert nicht, durch übersteigerte Leistung im Job die Vernachlässigung emotionaler Bedürfnisse auszugleichen. Bleiben Sie gut „in Ihrem Takt“, indem Sie für ausreichende Phasen der Regeneration sorgen: durch ausreichend Schlaf, Pausen und Wohlfühlsituationen. Vielleicht mögen Sie leichtes Ausdauertraining, Meditation oder Entspannungstechniken wie Qi Gong und Yoga.
Die Balance von Spannung und Entspannung ist wichtig, weil unser Gehirn dann besser arbeitet. Daten und Fakten werden von Gehirn aktiv erarbeitet und in Entspannungsphasen neuronal vernetzt. Darum haben wir unsere kreativsten Einfälle häufig in der Dusche, beim Aufenthalt in der Natur oder beim Musikhören.
Finden Sie heraus, was Sie unnötig antreibt. Der innere Kritiker treibt ohne Sinn und Verstand. Er sagt ständig: Mach schnell! Sei perfekt! Sei brav! Sei ruhig! Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen. Aktivieren Sie stattdessen Ihre innere, unterstützende Stimme, die Ihnen sagt: „Ich bin kompetent. Ich erlaube es mir, ein glückliches Leben zu führen. Ich achte meine Bedürfnisse und sorge gut für mich selbst. Ich folge meiner Berufung und entwickle meine Potenziale.
Wie setzen Sie Ihre Grenzen? Wenn jemand immer zu den Bedürfnissen anderer „Ja“ sagt, dann sagt die gleiche Person auch permanent „Nein“ zu sich und den eigenen Bedürfnissen. Anstatt jemand anderen ein hart empfundenes „Nein“ hinzulegen, können Sie auch sagen: „Ich kann verstehen, dass Du das von mir willst. Ich will aber auch auf meine Bedürfnisse achten. Für mich passt das jetzt nicht.“
Überlegen Sie genau, wem gegenüber Sie klare Grenzen setzen. Entwickeln Sie für sich selbst ein Frühwarnsystem für Grenzverletzungen. Negative körperliche Empfindungen, die somatischen Marker, helfen uns dabei. Wenn Ihnen die Wut aufsteigt und sich die Aggression meldet, ist das ein sicherer Hinweis, dass möglicherweise Ihre Grenzen bedroht sind.
Schlittern Sie in Ihrem Leben von einem Ereignis zum nächsten oder verharren Sie in einer nicht zufriedenstellenden, aber vertrauten Komfortzone? Dann machen Sie sich Ihre Visionen bewusst und überprüfen Sie, wie weit Sie „Ihr eigenes Ding“ machen. Fragen Sie sich, wer Sie wirklich sind und was Sie eigentlich wollen. Getrauen Sie sich zu träumen, auch wenn Sie den Weg zum Ziel noch nicht wissen. Untergliedern Sie Ihre großen Ziele in kleinere, machbare Schritte. Und gehen Sie Konflikte aktiv an. Erfolgreich gelöste Konflikte stärken den Selbstwert.
Die meisten Menschen fühlen sich wohler und stärker, wenn Sie sich „mit etwas Höherem“ verbunden fühlen. Dafür kennen wir viele Begriffe: innerer Mitte, Einheit mit dem Universum, Schöpfungskraft oder Gott. Auch die Zugänge sind verschieden und reichen von Meditation und Gebet bis hin zum kontemplativen Verweilen in der Natur. Und so lautet der abschließende Rat: Finden Sie im neuen Jahr heraus, welcher Weg zur Verbindung mit dieser Kraft für Sie passt. (SN, 4. Jänner 2015, go; Foto_photocase)
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