Strafe oder Therapie? Wenn psychisch erkrankte Menschen straffällig werden

„Strafe bessert in der Regel nicht, sondern unterdrückt nur vorübergehend eine unerwünschte Handlung.“ Das sagte Gerhard Roth, Professor für Verhaltensphysiologie am Institut für Hirnforschung der Universität Bremen. Elisabeth Rosenmayr leitete damit ihren dritten EXkurs im Studio von dorfTV in Linz zum Problemkreis „Maßnahmenvollzug“ ein.

Mit Dr. Harald Rasser nahmen daran Teil ein Facharzt für Psychiatrie der Sozialpsychiatrischen Ambulanz von EXIT-sozial, mit Dr. Benedikt Weixlbaumer ein Richter am Landesgericht Linz, mit Elisabeth Schmid die Leiterin der FRAUEN_WG, einem „Entwicklungsraum für Frauen im Maßnahmenvollzug“ und mit Markus Drechsler der Obmann des Vereins „Selbst- und Interessensvertretung zum Maßnahmenvollzug“ in Wien, um so „vielleicht einen offenen und gleichberechtigten Diskurs in OÖ“ zu ermöglichen.

Diskutiert wurde die Forderung, nach „verstärkter Hilfe statt langem Wegsperren“ sowie die Frage, warum die Zahl der Menschen, die als „geistig abnorme Rechtsbrecher in Anstalten eingewiesen werden, in den letzten Jahren deutlich angestiegen ist“, wie vom Verein Neustart in Oberösterreich kritisiert wurde. Aber auch, warum das Engagement eines Selbstvertreters für „die Wahrung der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit“ gerade im Maßnahmenvollzug notwendig sei. Wenn „Strafe nicht hilft, was hilft dann?“, wurde abschließend am Beispiel der FRAUEN_WG als „Entwicklungsraum für Frauen im Maßnahmenvollzug“ von EXIT-sozial besprochen.

Und hier geht’s zum EXkurs, Teil 3, unter dem Titel „Strafe oder Therapie?“