Körperliche Verletzungen – z.B. Knochenbrüche als Folge eines Autounfalls – heilen oft viel schneller, als die davon getragenen seelischen Verletzungen. Das Psychotrauma und seine Auswirkungen auf den Alltag der Betroffenen, waren Thema beim gut besuchten Gesundheitstag von EXIT-sozial in Bad Leonfelden.
„Begleiten statt behandeln!“, ist einer der Leitsätze des psychosozialen Vereins EXIT-sozial. Im Zuge dieses Ansatzes, findet auch regelmäßig gesellschaftliche Aufklärung statt – so z.B. im Rahmen der Gesundheitstage, die einmal im Jahr, an allen drei Standorten (Linz/Urfahr, Bad Leonfelden, Eferding) von EXIT-sozial stattfinden.
Der Gesundheitstag in Bad Leonfelden stand heuer im Zeichen seelischer Verletzungen. Die vielen BesucherInnen wurden mithilfe von persönlichen Geschichten und Fachvorträgen über Psychotraumen und deren Auswirkungen informiert.
Besonders beeindruckend, war die Geschichte eines Betroffenen, der nach einem schlimmen Autounfall an einer posttraumatischen Belastungsstörung litt. Er selbst erkannte dies erst sehr spät, erzählte er an diesem Abend: „Zuerst habe ich geglaubt, ich werde verrückt. Später habe ich dann aber herausgefunden, dass diese Symptome, so wie ich sie hatte, nach einem traumatischen Erlebnisses, völlig normal sind!“ Unterstützung erhielt er an diesem Abend von seiner Mutter, die sich selbst, nach dem Unfall ihres Sohnes, seelische Unterstützung durch fachliche Gespräche und Beratung holte.
Thomas Schwarz, stellvertretender Feuerwehrkommandant in Bad Leonfelden, berichtete den BesucherInnen über den Umgang mit kritischen Situationen im Zuge seiner Tätigkeit und wie wichtig es ist, über Dinge, die einem nahe gehen, auch zu sprechen.
Abgerundet wurde der Gesundheitstag durch drei Fachvorträge von EXIT-sozial-Mitarbeiterinnen, die allesamt informative und gut verständliche Einblicke in die Thematik boten. Zusammenfassend kann festhalten: Als Folge eines Ereignisses, welches man selbst nicht beeinflussen kann (z.B. Todesfälle, Gewalt oder Naturkatastrophen), kann es zu unterschiedlichsten Symptomen kommen (u.a. Albträume, sozialer Rückzug, Schlafstörungen und depressive Anzeichen). Dann ist es wichtig, sich so bald wie möglich professionelle Unterstützung zu suchen, damit diese Symptome nicht chronisch werden.
